Das ist natürlich übertrieben,

zellenfenster
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aber je mehr Zeit die Kinder in der Schule verbringen sollen, um so mehr ähnelt die freie Zeit dem abendlichen und nächtlichen Freigang. Am nächsten Morgen muss man sich dann wieder zur vorgeschriebenen Zeit pünktlich melden. Kommt man nicht wieder nach dem Freigang zurück, kann man zwangsweise abgeholt werden. Das entspricht dem Schulzwang. Man muss den Wärtern gehorchen, versucht zu oponieren und wird dafür mit Einzelhaft oder Entzug des Freigangs bestraft. Nachsitzen gibt es heute wohl nicht mehr, aber Schüler, die aus der Klasse verwiesen werden und auf dem Flur das Ende der Stunde abwarten schon.

Schule hat aber auch gute Seiten. Schließlich haben wir sie alle überlebt und sind nicht alle autoritätsgläubig, gebrochen, zermürbt und willfähig.
Im Gegenteil: gerade dadurch, dass man sich an Autoritäten reiben konnte,
haben wir den Widerstand geprobt,
haben herausgefunden, dass Autoritäten auch nur Menschen sind,
haben die Autoritäten nicht um der Autorität Willen akzeptiert,
haben gelernt, wie man sachlich mit Gegenargumenten jongliert, haben uns zu Interessengruppen zusammengeschlossen und
haben Kompromisse ertragen gelernt.

Es gibt nicht nur Duckmäuser in der Schule und es gibt auch sehr gute Lehrer. Die sind häufig genauso frustiert wie wir Eltern, wagen es aber nicht, gegen ihr Ministerium aufzumucken.

Aus jdem Knast kann man ausbrechen, man muss nur die Schwachstellen entdecken und ausnutzen.
Wir haben mit der Suche begonnen!