Die Kenntnisse der Teilnehmer bei Computerschulungen hat rapide zugenommen.

photo credit: Darwin Bell

Teilnehmer jeder Altersgruppe bringen mittlerweile so viel Vorwissen mit, dass die Schulungen nur so flutschen.

Anfangs mußte man regelmäßig noch die Bedienung der Maus erklären und mit dem geliebten Vergleich den Doppelklick auf der Maustaste erklären: „Stellen Sie sich vor, Sie klopfen die Asche Ihrer Zigarette ab..“

Die Teilnehmer hatten Mühe, die Anweisungen in Errorbags oder Hinweismeldungen zu lesen, teilweise waren sie so überfordert, dass sie die dicken, fetten message boxen noch nicht einmal gesehen haben.

Heute ist das ganz anders. Heute geht die Schulung ganz schnell, weil die jungen wie auch die älteren Mitarbeiter mit der Maus umgehen können, die Bildschirmaufteilung schnell begreifen, Feldbeschriftungen schnell erfassen und Programmabläufe schnell verinnerlichen. (Ich kann das Klischee, dass ältere Mitarbeiter mehr Probleme mit der Einführung einer Software haben, nicht bestätigen. Im Gegenteil: häufig machen mir die gepiercten 20jährigen Jungkrankenschwestern viel mehr Probleme.)

Dafür bleibt nun viel mehr Zeit für Diskussionen. Während geklickt und verschoben wird, wird gleichzeitig hinterfragt. Wie drucken wir denn nun ab morgen unsere Laufzettel? Wann wird der Nadeldrucker ersetzt? Welche Tätigkeiten übernimmt der Arzt, welche die Pflege? Warum behalten wir nicht unser altes Programm? Warum muss die Pflege einen Auftrag an die radiologische Abteilung anlegen?

Alles richtige und interessante Ablauffragen, nur leider bin ich in diesem Fall nicht die Projektleitung gewesen. Ich merke, dass es mir unmöglich ist, falsche Entscheidungen einer hauseigenen Projektleitung zu kommunizieren. Der Unwille der Mitarbeiter ist berechtigt, die Projektleitung hat den falschen Leuten die falschen Fragen gestellt und damit auch falsche Projektabläufe festgelegt.

Also merke: nimm nie wieder einen Schulungsauftrag an, wenn du in die Prozessdefinition nicht eingebunden warst.