Es gibt Raucher und NichtRaucher. Beide sitzen in einem Büro.

its done
Creative Commons License photo credit: motograf

Der NichtRaucher arbeitet, macht eine Mittagspause, geht dreimal auf die Toilette und holt sich viermal Kaffee.

Der Raucher arbeitet, macht eine Mittagspause, geht dreimal auf die Toilette und holt sich viermal Kaffee und macht 8 Raucherpausen, weil er das Büro nicht vollqualmen will und darf.

Die 8 Raucherpausen bedeuten 8 Unterbrechnung in der Bearbeitung eines Projektes. 8 Mal muss der Mitarbeiter sich neu in das Thema hereinfinden. 8 Mal hat er sich zum Rauchen verabredet und hört mit einer Vorlaufzeit bereits zu arbeiten auf, damit er den Termin nicht verpaßt. Die Konzentration liegt auf der Einhaltung der Rauchertermine statt auf der Projektarbeit.

Der Raucher geht zum Rauchertreff, raucht, beendet das Gespräch mit den Kollegen ja nicht direkt mit Beendigung der Zigarette, geht wieder zu seinem Arbeitsplatz. Das ganze dauert zwischen 7 und 10 Minuten.

Das heißt, dass der Raucher 80 MInuten mehr Pause hat als der NichtRaucher. Fairerweise will ich anerkennen, dass beim Rauchen auch durchaus zu 20% Projektthemen zur Sprache kommen, Probleme besprochen werden, Lösungen ausgetauscht werden. Die zusätzliche Pausenzeit reduziert sich damit auf 62 Minuten, was nicht weniger aufreizend ist.

Der gute MitarbeiterRaucher schafft trotz Raucherpausen seine Arbeit in vorgegebener Zeit und Qualität. Diesen Mitarbeiter könnte ich nun also eine 80%-Stelle anbieten, da er offensichtlich nur Arbeit für eine vier-Tage-Woche hat. Oder ich akzeptiere die 60 Minuten Pause als Incentive für gute Arbeitsleistung.

Aber warum sollte ich den einen Mitarbeiter belohnen, wo der NichtraucherMitarbeiter in der einen Stunde Mehrarbeit bereits ein neues Projekt beginnt.

Ich könnte auch den NichtRaucherMitarbeitern eine Stunde früher nach Hause schicken oder ihn anweisen, zu den Raucherpausen mit nach draußen zu gehen. Erhöht die Kommunikation und frische Luft hat noch niemandem geschadet.

Ich bin hin- und hergerissen. Einerseits finde ich es ungerecht, dass die Mitarbeiter unterschiedlich häufig Pause machen, ich finde es unkollegial, mehr Pausen als der Kollege zu machen.

Andererseits glaube ich, dass diese Raucherpausen auch die Effektivität steigern und ich möchte keine Unternehmenskultur, in der die Mitarbeiter sogar ein Formular ausfüllen müssen, wenn sie auf die Toilette müssen.

Ich bin noch unschlüssig, wie ich mit den Raucherpausen umgehen soll, denn sie nehmen überhand. Ich habe schon die Arbeitsbelastung reduziert, aber es besteht wohl keine Korrelation zwischen Stress und Raucherpause.

Was mir wichtig ist:

Mitarbeiterführung: einfach mal ‚Danke‘ sagen

Mitarbeiterführung: wie entlasse ich richtig?

Mitarbeiterführung: wie kritisiere ich richtig?

Mitarbeiterführung: wie motiviere ich richtig?