Schule nimmt einen großen Raum im Leben der Kinder ein. In der Grundschule noch nicht so, aber in den weiterführenden Schulen schon.

Kontrolle
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Die Schule bestimmt über die Zeiteinteilung der Kinder, über die Themen, mit denen sie sich beschäftigen sollen, über das soziale Verhalten, über ‚Richtig-oder-Falsch‘.

Selbst das Wochenende ist Schule seit G8 nicht mehr heilig. Mit der Begründung: „Am Wochenende habt Ihr ja ein bißchen mehr Zeit.“ werden freitags noch mehr Hausaufgaben als sonst sowieso schon aufgegeben und Vokabeltests montags geschrieben.

Zeit für Spaß, für Träumen, für Experimentieren bleibt da kaum. Erst Schule, dann Hausaufgaben, dann Abendessen, dann müde.

Auch die Lehrer würden Schule gerne anders gestalten, fühlen sich aber durch die Schulzeitverkürzung unter Beibehaltung des Lehrplans zeitlich so unter Druck, dass sie statt zu rebellieren lieber den Kindern die Kindheit stehlen.

Ich kann diese Kontrolle nicht akzeptieren.

Leider habe ich der zeitlichen Kontrolle wenig entgegen zu setzen, außer dass gewisse Hausaufgaben mit niedriger Priorität erledigt werden dürfen.

Der meinungsbildenden Kontrolle stehe ich kämpferisch gegenüber. Kinder sollen nicht in schwarz-weiß-Denken gepresst werden, sondern sollen über den Tellerrand blicken. Ganzheitliches Denken ist zwar schwierig, aber nicht unmöglich. Wir sprechen also viel über Schule und was gelehrt wurde, erstens weil die Kinder zu Hause mit ihrem Tageswerk ernst genommen werden und zweitens aus Neugierde, wo ich wieder eine Aussage zurecht rücken muß.

Die Kontrolle über das soziale Verhalten spreche ich der Schule ab. Schule maßt sich zwar an, Kopfnoten über das soziale Verhalten zu erteilen, aber das soziale Verhalten wird durch den Klassenverband erzwungen und nicht durch den Lehrer. Die Lehrer versuchen natürlich durch Klassenregeln steuernd einzugreifen. Damit können sie aber nicht dem Mobbing, der Ausgrenzung, des leadership einzelner entgegenwirken.

Was bin ich froh, dass die Kinder eine Grundschulzeit ohne Hausaufgaben mit viel Freiraum, mit Wochenplänen, mit Projekten, mit Neugierde, mit ‚Warum-Fragen‘ in kleinen Klassen verbringen konnten.

Damit können sie die neue Schule vergleichen und oponieren. Die Kontrolle nicht stillschweigend akzeptieren, damit haben die Kinder schon mal etwas wichtiges gelernt, finde ich.

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