Wenn ich zu Hause bin, möchte ich gerne soviel Zeit wie möglich mit den Kindern verbringen. Das bedeutet, dass ich entweder keine Büroarbeit und keine Hausarbeit mache oder wir machen alle alles zusammen.

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Wir haben uns für die zweite Variante entschieden und das erfordert von mir viel Geduld und Akzeptanz dafür, dass Dinge nicht immer auf meine Art erledigt werden.

Mein Hauptproblem ist, dass ich ein schneller Mensch bin. Ich hasse trödeln, erledige unangenehme Aufgaben immer zügig, nasche beim Früchtepflücken nicht, und mag das Ziel und nicht den Weg.

Nun habe ich aber Kinder. Und aus die Maus: das ist für mich die extreme Umstellung und ein harter Weg die Lernkurve hinauf.

Freitags ist Bürotag und am Freitag war Kind4 ausnahmsweise wegen der Schulanmeldung zu Hause. Kind4 wollte spielen, die Unternehmerin wollte die Belegablage hinter sich bringen.

Also haben wir die Belegablage zusammen gemacht. Berge von Zetteln sortieren, lochen, abheften: für Kind4 ein geniales Spiel und die Brust schwoll vor Stolz, weil es bei der ‚Arbeit‘ helfen durfte.

Für die Unternehmerin eine Geduldsprobe…..Normalerweise dauert die Ablage eine halbe Stunde. Aber als Spiel getarnt kann die Erzieherin mit dem Kind unendlich über die Logos in den Briefköpfen sprechen, kann sie abmalen, kann Papierstapel umpusten.

Auch Lochen ist super: die Belege heften nun teilweise etwas schief in den Ordnern, aber was soll’s, Hauptsache sie heften überhaupt.

Mit den ausgestanzten Papierkreisen kann man toll basteln: einen Stern auf ein Papier malen, mit Klebestift ‚ausmalen‘, dann den Locher auf dem Tisch ausleeren und die Papierkreise wie Streusel auf dem Kleber verteilen.

Die Unternehmerin, die Erzieherin und Kind4 hatten schöne zwei Stunden zusammen und ich habe wieder mal gelernt, dass nicht immer alles schnell und perfekt gehen muss. Und ich habe Kind4 selbständig arbeiten lasse, so gut es es eben konnte. Ich habe nicht das schiefe Löcherpaar kritisiert, wo doch das Einschieben eines Papierstapels in den Locher, festhalten und gleichzeitig mit dem Fuß auf den Locher treten wirklich nicht so einfach ist. Ich habe nicht über Eselsohren geschimpft oder heimlich die Blätter glattgestrichen. Das Finanzamt wird die Knicke verkraften, denke ich. Und ich auch!