Mit Kind1 zusammen lerne ich Latein.

Colosseo
Creative Commons License photo credit: Gaspa

Aber nicht ich bin der Lehrer, sondern der Lernende.

Zur Vorbereitung auf eine Arbeit oder einen Test in der Schule, frage ich nicht bei Kind1 die Lernstoffe ab, sondern lasse sie mir umgekehrt erklären. So lerne ich Latein mit. Das ist cool und endlich mal verdrehte Welt.

Kind1 ist gezwungen mir Zusammenhänge zu erklären, Regeln aufzuzeigen oder Ausnahmen aufzulisten. Da ich mich ja nicht gespielt dumm stellen muß, sondern wirklich kein Latein kann, stelle ich ehrliche Verständnisfragen, die Kind1 dann auch sinnvoll beantworten muss.

Wir werden sehen, für wen dieses Vorgehen erfolgreicher ist: für mich oder Kind1?

Schule ist ja kein abgegrenzter Bereich, in dem Lehrer tun und lassen können was sie wollen. Wer die Lerninhalte zu Hause bespricht, sich dafür interessiert oder auch mal erzählt, wie langweilig er dieses Thema in der Schule gefunden hat, bei dem lebt Schule auch zu Hause fort. Dann habe ich auch die Möglichkeit Inhalte zu steuern, AUssagen der Lehrer zu korrigieren oder zu hinterfragen. Ich habe auch die Möglichkeit, den Kindern beizubringen, dass man durchaus, unter Einhaltung aller Regeln der Höflichkeit, dem Lehrer widersprechen darf.

Ich lese zwar schon Kapitel 3 des Buches (‚Glücklich und erfolgreich ohne Schule‘), bin aber immer noch der Meinung, dass sich Schule und neugieriges Lernen nicht widersprechen müssen.  Was Schule in diesem Bereich nicht leistet, muss man zu Hause kompensieren, den Mythos Schule auch mal wackeln lassen und alles nicht so ernst sehen.