Ab einem gewissen Alter kommt man doch ins Grübeln, ob man nun Kinder will oder lieber nicht, oder ob man doch lieber die vermeindliche Karriereleiter weiter hinauf klettern will.

Pencils and Moleskines 04
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Man hat es sich doch gerade so herrlich bequem eingerichtet, man verdient gut, man muss sich nur um die eigenen Sorgen sorgen, man ist so angenehm auf sich selbst fixiert, zum Kuscheln hat man ja den Hund.

Die Entscheidung für Kinder ist nicht rational in heutiger Zeit, sondern ist nur emotional begründbar.

Wir haben uns für Kinder entschieden, aber es ist mir schwer gefallen, vom Karrieregedanken Abschied zu nehmen. Für mich war immer klar, dass ich, wenn ich Kinder habe, mich auch um diese selber kümmern möchte. Wenn ich meine Kinder nur am Wochenende sehe und sie ansonsten von anderen Leuten erzogen werden, das wäre mir ein Greuel.

Damit konnte ich die Karriere in einer Festanstellung vergessen. 14 Stunden-Tage mit Abendveranstaltungen und Wochenendaktivitäten will ich nicht mit Kindern vereinbaren wollen.

Aber ich wollte Kind und eigenes Einkommen.

Was war also mit Selbständigkeit?

Ich fühlte mich in Festanstellung immer schon eingeengt. Daher hätte ich mich auch ohne Kinderwunsch selbständig gemacht.

Ich war also schon ein paar Jahre selbständig, bevor wir ein Kind bekamen. Ich hatte schon einen festen Kundenstamm, den ich pflegen konnte.

Der Nachteil war nun, dass man als Selbständige keinen bezahlten Mutterschaftsurlaub bekommt, ich also wählen mußte, ob ich 6 Wochen vor der Geburt bereits aufhören kann zu arbeiten und damit KEIN Geld verdienen oder ob ich durcharbeite.

Ich habe mich für Durcharbeiten entschieden. Die selbe Frage stellt sich auch unmittelbar nach der Geburt. Wie lange kann man auf Einkommen verzichten? Ich konnte gar nicht lange und habe deshalb bereits zwei Wochen nach der Geburt wieder gearbeitet.

Der Vorteil ist nun jedoch: ich kann mir die Menge an Aufträgen einteilen. Somit habe ich zwar gearbeitet, habe aber in den ersten drei Monaten keine Außentermine wahrgenommen. Ich habe die Schlafenszeiten genutzt und das Kind hat früh gelernt, dass es noch andere Mittelpunkte im Leben gibt als nur Kind.

Mit zunehmendem Alter der Kinder kann man dann seine Aufträge weiter ausdehnen, auch wieder Außentermine wahrnehmen. Man kann nachts arbeiten oder am Wochenende.

Allerdings kann ich nur aus eigener Erfahrung und Selbstüberschätzung warnen: man mutet sich viel zu viel zu!

Ja, man kann Kind und Beruf als Selbständige vereinbaren, aber Karriere macht man keine, solange die Kinder wichtiger sind als die Kunden. Egal ob festangestellt oder selbständig!

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