Jeder Mitarbeiter bearbeitet ein bestimmtes Aufgabengebiet. Ich setze voraus, dass er dies sehr selbständig tut und erwarte bei definierten Meilensteinen eine Rückmeldung.

Beyond the call of duty
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Viele Aufgaben haben einen Termin, bis wann sie erledigt sein müssen, weil dieser Termin dem Kunden genannt wurde. Deshalb ist es wichtig die Aufgabe zu monitoren, damit rechtzeitig klar wird, ob der Termin gehalten werden kann, warum er nicht gehalten werden kann, ob der Mitarbeiter Unterstützung benötigt, ob Fehler in der Terminkalkulation waren. Dann kann intern richtig gesteuert werden und extern sauber kommuniziert werden.

Soweit meine Erwartungen.

Wie gehe ich jetzt damit um, wenn ein Mitarbeiter da nicht mitzieht? Fachlich ist er durchaus in der Lage, die Aufgabe zu erledigen, aber er kommuniziert nicht. Ich weiss nicht, welchen Status die Aufgabe im Moment hat. Auf Nachfragen bekomme ich keine oder verspätete Antwort, die auch nicht zufriedenstellend ist, oder der benannte Meilenstein wird ohne Ankündigung nicht eingehalten.

Dieses Verhalten kann man eine Zeit lang tolerieren, aber irgendwann steht man in der Zwickmühle: einerseits wird man vom Kunden unter Druck gesetzt, der den vereinbarten Leifertermin einfordert und andererseits möchte man den Mitarbeiter nicht verlieren.

Also sucht man das Gespräch mit dem Mitarbeiter und stellt Forderungen auf: mehr Kommunikation, zeitnahe Kommunikation, offene Hilferufe bei Überarbeitung, laufende Statusmeldungen zur Aufgabe.

Der Mitarbeiter sagt alle zu, aber nichts ändert sich.

Das zweite Gespräch steht an: ich zeige die Konsequenzen auf Kundenseite auf, die das Verhalten des Mitarbeiters nach sich ziehen und mache deutlich, dass ich erwarte, dass der Mitarbeiter beim Arbeitem selber die Konsequenzen mit berücksichtigt. Ich lasse den Mitarbeiter Verbesserungsvorschläge zur Entzerrung der Situation machen. Ich setze diese Verbesserungsvorschläge um.

Doch nichts ändert sich.

Im dritten Gespräch muss ich dem Mitarbeiter leider mitteilen, dass seine Arbeitsweise nicht in die Firma paßt und dass er sich entweder tierisch umstellen muss oder ich ihn leider nicht mehr halten kann. Kunden, die den Vertrag kündigen, weil sie mit seiner Arbeit unzufrieden sind, schaden der gesamten Firma und das ist nicht fair den anderen Mitarbeitern gegenüber. Ich versuche so auf die weiche Tour an sein Solidaitätsgefühl zu apellieren, betone, dass ich seine Arbeit gut finde, dass er aber endlich seinen Job machen muss und darüber sprechen muss.

Ich bin gespannt, ob sich jetzt endlich was ändert. Heute morgen hatte ich auf jeden Fall schonmal eine StatusMail von ihm!

Was mir wichtig ist:

Mitarbeiterführung: einfach mal ‚Danke‘ sagen

Mitarbeiterführung: wie entlasse ich richtig?