problogger sagt ja, aber nur mit viel Zeitaufwand und Anstrengung. Es gibt Blogger, die ein Monatsgehalt (wieviel EURO ein ‚Monatsgehalt‘ ist, wird leider im Artikel nicht gesagt) mit ihren Blogs verdienen und auch noch mehr. Die meisten Blogger erreichen dieses Ziel in Deutschland jedoch nicht. Der Durchschnittsverdienst liegt lt. einer Umfrage von basicthinking bei 424 EUR. [short english version]

Mechanical Animals
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Könnten wir das überhaupt mit einem momblog (Hausfrauenblog) auch erreichen? problogger zählt die Erfolgsfaktoren auf für Blogger, die erfolgreich sein wollen:

Sie

A) arbeiten viel und beständig an ihrem Blog:

Ich arbeite so viel daran, wie es meine Zeit erlaubt. Im Moment ist das Blog mein 8. Job, neben den sieben anderen, die ja auch erledigt werden wollen. So wie die meisten momblogs (Hausfrauenblogs) veröffentliche ich auch täglich beständig neue Artikel. Punkt A ist erfüllt.

B) haben ein Fachwissen, können mitreißend schreiben und schaffen es, eine Gemeinschaft in und um ihr Blog zu bilden:

Fachwissen haben die Hausfrauenblogs auf jeden Fall, Fachwissen gepaart mit einem umfangreichen Erfahrungsschatz. Wenn man sich die Blogrolls der einzelnen Blogs anguckt, wiederholen sich die verlinkten Blogs, was auf eine enge Gemeinschaft hinweist. Ob die Gemeinschaft allerdings groß genug ist, um ein Monatseinkommen per Werbung zu erzielen, bezweifle ich. In englischsprachigen Blogs sieht das anders aus. Erstens ist die Zielgruppe größer, da es mehr englischsprechende Frauen als deutschsprachige Frauen gibt und zweitens liegt z.B. Amerikanerinnen das Herz eher auf der Zunge (auf der Tastatur) als deutschen Frauen. Die Kommentarquote ist hoch, so dass eine hohe Interaktion in den Blogs vorhanden ist. Das bildet und erhält eine Gemeinschaftsgefühl. Hier bei uns ist man eher verschlossen, möchte nicht zuviel über sich Preis geben, liest lieber voyeuristisch bei anderen mit. Die Gemeinschaft könnte aktiver gelebt werden und wäre auch mitreißender, würde dann auch wachsen und erfolgreicher sein. Punkt B halte ich jedoch dennoch für erfüllt.

C) haben das Glück, zur rechten Zeit am rechten Platz zu sein

Das kann ich nicht beurteilen. Die momblogs boomen in USA, aber hier in Deutschland ist der blogmarkt noch überschaubar. Ich denke, die Zeit ist reif für Hausfrauenblogs, die Zeit ist reif dafür, Erfahrungen transparent zu machen und die Marktmacht auszuspielen, aber ob die Leser auch schon bereit sind, weiss ich nicht. Punkt C ist zu diskutieren.

D) haben Partner, die sie beim bloggen unterstützen

Ich habe keine. Ihr? Punkt D ist nicht erfüllt.

E) verdienen nicht nur durch direkte Werbung, sondern durch den Verkauf ihres Fachwissens Geld

Das wäre schön, aber davon gehe ich nicht aus. Der Verkauf ihres Fachwissen gelingt der SuperNanny in RTL sehr erfolgreich, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Familie eine Hausfrauenbloggerin beauftragt, ihre Erziehungsprobleme zu regeln. Erfahrungen alleine reichen nicht, in diesen Fragen wird immer ein Nachweis verlangt, der den Stempel ’staatlich autorisiert‘ trägt. Punkt E ist nicht erfüllt.

F) machen das Blog zum Einkommensmittelpunkt

Das ist bei mir nicht der Fall und ich denke, bei den meisten Hausfrauenblogs auch nicht. Da das Fachwissen nicht als Dienstleistung gekauft wird, sind die Hausfrauenblogs rein auf die Einnahmen aus Werbeeinblendungen beschränkt. Damit muss die Lesegemeinschaft sehr groß sein, damit die Wahrscheinlichkeit des Werbeklicks steigt. Ob sie schon groß genug ist, kann ich nicht beurteilen. Punkt F bleibt abzuwarten.

Wenn problogger Recht hat, kann man mit Hausfrauenblogs in Deutschland noch kein Geld verdienen. Wobei wir wieder bei der Frage aus ‚Kann man mit Blogs Geld verdienen: Teil 1‘ wären: wollen momblogs (Hausfrauenblogs) überhaupt Geld verdienen? Wie seht Ihr das?