Auf diese Frage wird jeder entrüstet antworten: „Kinder natürlich“.

Ich selbstverständlich auch. Aber obwohl das meine Grundeinstellung ist, stoße ich immer wieder an meine Grenzen, wenn nämlich Tage mit doppelten Terminen belegt sind. [short english version]there's a right way, and there's a
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Das ist bei uns immer dann der Fall, wenn Schule und Kindergarten ihre Termine mal wieder so kurzfristig ankündigen, dass arbeitende Elternteile überhaupt keine Chance haben, umzudisponieren.

Am Donnerstag zum Beispiel: Am Donnerstag hatte Kind 3 eine Aufführung der ‚Raupe Nimmersatt‘ und war ganz stolz, dass es den Mond spielen durfte. Die Einladung zu dieser Aufführung hat der Kindergarten eine Woche vorher verteilt. EINE WOCHE VORHER! Wie soll das gehen? Ich hatte einen Kundentermin, Flug und Mietwagen waren gebucht und ich konnte den Termin nicht mehr verschieben. Also spielte Kind 3 den Mond ohne Mama als stolze Zuschauerin.

Für Außenstehende ist die Lage jetzt ganz klar: die Arbeit war in diesem Moment wichtiger als das Kind. Doch jeder, der arbeitet und Familie hat, kennt diese Situationen. Wie soll man sich nun verhalten?

Auf der einen Seite: Der Kundentermin ist seit Monaten gebucht und wer zuerst bucht, bekommt den Termin. Dem Kunden wurde ein fester Projektabschlusstermin zugesagt, der einzuhalten ist. Kommt es zu Verzögerungen, die ich zu verantworten habe, zahle ich den vereinbarten Schadensersatz.

Auf der anderen Seite: Das Kind ist stolz über seine Rolle und möchte gerne bewundert werden. Als Mutter unterstütze und fördere ich mein Kind und zeige meinen Stolz über seine Leistung. Komme ich nicht als Zuschauer zur Aufführung, ist das Kind enttäuscht und fühlt sich zurückgesetzt.

Warum bringen mich Schule und Kindergarten immer wieder in dieses Dilemma?????

Können Kindergärtnerinnen und Lehrerinnen sich nicht vorstellen, dass wir noch andere Dinge tun, als auf kurzfristige Termine von Schule und Kindergarten zu warten? Können Erzieherinnen ihre Termine nicht auch langfristig planen?

Um die ewigen Enttäuschungen gering zu halten, haben wir die Regel: wer zuerst bucht bekommt den Termin.

Das gilt sowohl für die Einladungen zu Kindergeburtstagen oder Familienfeiern, für Gäste oder Kindergartentermine. Keine Debatten mehr über ‚ich würde aber lieber dahin gehen‘ und auch keine Versuche, Termine zu verschieben. Das hat deutlich Ruhe in die Terminkoordination gebracht, Enttäuschungen kann es natürlich nicht verhindern.

Wie geht Ihr vor bei Terminüberschneidungen? Wie erklärt Ihr Euren Kindern, warum welcher Termin nun vorgeht?